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Wusstest du, dass es Delfine gibt, die gar nicht im Meer leben? Insgesamt fünf verschiedene Delfinarten leben vorwiegend in Flüssen oder teilweise in Seen. Bei Hochwasser schwimmen die Delfine oft zwischen Bäumen entlang und werden damit zu richtigen Waldbewohnern. Die Arten unterscheiden sich vor allem in Aussehen und ihrem Lebensraum, doch eins haben sie alle gemeinsam: Sie lieben Fisch!

Steckbrief Flussdelfin

  • Name: Flussdelfin
  • Klasse: Säugetiere
  • Arten: Ganges Flussdelfin, Indus Flussdelfin, chinesischer Flussdelfin, Amazonas Flussdelfin und La - Palta - Flussdelfin. Manche Flussdelfine leben erst kurze Zeit in Flüssen oder wechseln zwischen Fluss und Meer. Hierzu gehört der Irawadidelfin und der östliche Glattschweinswal, die aber genau genommen nicht zu der Familie der Flussdelfine gehören.
  • Verbreitung: Asien und Südamerika
  • Nahrung: Fische, Krabben, Garnelen und kleinere Schildkröten
  • Besonderes: Dank ihrer langen Schnauze können Sie auch zwischen engen Wurzeln sehr gut jagen und Fische fangen.

Ich glaub ich sehe nicht richtig!

Alle Delfinarten haben deutlich schlechtere Augen als wir Menschen. Flussdelfine allerdings, können besonders schlecht sehen, manche sind sogar blind. Das ist jedoch kein Problem, denn das Wasser in den Flüssen ist ohnehin sehr trüb, weshalb ihnen gute Augen gar nicht helfen würden. Dafür haben Flussdelfine sehr gute Ohren. Durch Echos, die durch ihre Rufe entstehen, können sie sogar eine gefährliche Riesenschlange von Beutetieren oder Artgenossen unterscheiden. Und noch einen Vorteil haben Flussdelfine: Sie haben an ihrer Schnauze Tasthaare mit denen sie ihre Umgebung abtasten können.

Große Schnauze - viel dahinter

Es gibt vier Arten von Flussdelfinen, die sich in ihrem Aussehen deutlich voneinander unterscheiden. Alle Arten haben sich in ihrem Aussehen seht gut an ihren Lebensraum in Flüssen angepasst und haben deshalb ein besonderes Merkmal gemeinsam: eine sehr lange und dünne Schnauze.

Das hat auch einen Grund, denn wenn Flüsse wie der Amazonas Hochwasser führen, vergrößert sich der Lebensraum der Flussdelfine deutlich. Oft schwimmen die Tiere dann zwischen Bäumen bzw. ihren Wurzeln umher und fischen nach Nahrung. Dabei kann es ganz schön eng werden, weshalb die meisten Flussdelfine eine schmale und lange Schnauze haben. So können sie viel einfacher zwischen den ganzen engen Wurzeln Fische fangen. Außerdem können Flussdelfine rückwärts schwimmen und sind sehr beweglich.

Schon gewusst?

  • Flussdelfine können zwischen 2 und 3 m lang werden
  • Sie können zwischen 100 und 200 kg schwer werden, je nach Alter und Geschlecht
  • Die Delfine können schneller schwimmen als die meisten auf ihrem Fahrrad fahren können, nämlich bis zu 30 km/h
  • Die Tiere werden zwischen 10 und 18 Jahre alt
  • Flussdelfine mögen sehr gerne Fisch. Der Amazonas Flussdelfin hat sogar Piranhas auf seiner Speisekarte stehen

Der Amazonas Flussdelfin

Der Amazonas Flussdelfin ist der vielleicht bekannteste, auf jeden Fall größte Flussdelfin. Er lebt, wie der Name schon verrät, vor allem im Amazonas und seinen Nebenflüssen. Das Besondere am Amazonas Flussdelfin ist, dass er unterschiedliche Farben hat, nämlich rosa und grau. Neugeborene sehen noch grau aus, während ältere Amazonas Flussdelfine rosa werden. Doch  nicht nur das Alter entscheidet über die Farbe. So sind männliche Tiere eher rosa, während ihre weibliche Artgenossen mehr von der grauen Farbe behalten.

Eine weitere Besonderheit ist, dass die Amazonas Flussdelfine im hinteren Bereich der Schnauze breitere Zähne haben als vorne, was ihnen das Knacken von Panzern erleichtert. So können die Tiere ganz einfach Krebse oder kleinere Schildkröten verspeisen.

Unterscheidung zu im Meer lebenden Delfinen

Diese Dinge unterscheidet Flussdelfine von ihren im Meer lebenden Artgenossen:

  • Klar, sie leben nicht im Meer, sondern meistens in Flüssen oder Seen
  • Sie können schlechter sehen als ihre Artgenossen im Meer, haben dafür aber bessere Ohren
  • Die Schnauze von Flussdelfinen ist länger, weil sie in Wurzeln nach Essen suchen müssen
  • Flussdelfine schwimmen langsamer und springen nicht so oft aus dem Wasser
  • Die Tiere haben eine verkleinerte Rückenflosse, die in den engen Gewässern nicht so stört
  • Flussdelfine halten sich meistens in kleineren Gruppen auf als ihre Artgenossen aus dem Meer

Wie lange wird es Flussdelfine noch geben?

Das weiß man leider nicht so genau. Denn alle Flussdelfine sind sehr gefährdet. Dafür gibt es sehr viele Gründe. Einerseits landen die Tiere immer wieder versehentlich als Beifang in Fischernetzten. Dabei wollen die Fischer eigentlich Fische jagen. Die Flussdelfine können dadurch nicht mehr an die Oberfläche um Luft zu schnappen. Manchmal werden Amazonas Delfine auch absichtlich gejagt und getötet, um sie als Köder zu benutzen.

Andererseits leiden die Tiere auch unter der Zerstörung der Wälder und der Natur, zum Beispiel weil der Bau von Dämmen Tiergruppen voneinander trennt oder zu viele Fische gefangen werden, sodass die Delfine nichts mehr zu Essen finden. Ein weiteres großes Problem ist, dass viele Flüsse in denen die Delfine leben sehr dreckig sind, weil Gifte in ihn eingeleitet werden. Einige Wissenschaftler*innen gehen sogar davon aus, dass der chinesische Flussdelin wahrscheinlich ausgestorben ist.

Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir den Flussdelfine schützen. Zum Beispiel, indem du darauf achtest weniger Produkte mit Palmöl zu kaufen. Dann muss nicht mehr so viel Regenwald für den Anbau der Palmen gerodet werden und die Delfine haben auch in Zukunft noch genug Platz zum Jagen und Schwimmen.

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Julia Schätzlein
Referentin
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Telefon: 0228 24290-20
jschaetzlein[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: Illustrationen (Özi's Comix Studio), istockphoto.com-Michel VIARD (Amazonas Flussdelfin), pxhere.com (Meeresdelfin), OroVerde - I. Neandrup (Regenwald-Fluss)