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Ob in der Familie, mit Freunden oder im Job: Wird über Nachhaltigkeitsthemen gesprochen, herrscht oft Uneinigkeit und es folgen Vorwürfe und Vorurteile. Doch ein paar einfache Kommunikationsregeln helfen im gemeinsamen Umgang und lassen sogar Veganer und Fleischesser einvernehmlich am Grill stehen.

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, aber zugleich auch eine Chance, denn wir haben es in der Hand, die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Die Wege, um den Klimawandel zu verlangsamen und die Regenwälder zu retten, sind eigentlich bekannt. Doch gesamtgesellschaftlich und in der Politik lässt die weite Akzeptanz noch auf sich warten. Die Meinungen über die Dringlichkeit und die damit verbundenden Schritte gehen weit auseinander.

Onkel Klaus will nicht auf sein US Prime dry-aged Rumpsteak verzichten und redet sich damit heraus, dass er alleine den Klimawandel ja auch nicht aufhalten kann. In seinen Augen nimmt ihm seine Öko-Nichte Paula den Spaß am Grillen. Paula hingegen sieht auf dem Grill die Zukunft des Planeten brutzeln – also auch ihre eigene! Solche oder ähnliche Meinungen treffen in vielen Familien, Freundes- oder Bekanntenkreisen aufeinander und sorgen für Zündstoff.  

Kluge Kommunikation als Konfliktschlichter

Klimaschutz und Regenwald retten geht nur gemeinsam! Durch geschickte Kommunikation kann jede*r solche Ideologiekämpfe lösen oder direkt verhindern. Denn eigentlich haben wir alle dasselbe Ziel – nämlich in einer lebenswerten Umwelt unsere Lebensgrundlage zu erhalten. Damit wir unsere Gemeinsamkeiten finden, müssen wir andere Menschen im Gespräch an der richtigen Stelle abholen. So sollte Paula versuchen zu verstehen, welches Lebensgefühl und welche Werte hinter Onkel Klaus Grillleidenschaft stecken. Und vielleicht sorgen ja tolle Alternativen, gesundheitliche Aspekte oder Qualität dafür, dass Onkel Klaus weiter froh am Grill steht, und dennoch seinen Fleischkonsum reduziert?  Motivation zur Veränderung bringt oft mehr, als der Versuch des Verbots. Hinter den Verhaltensmustern von Paula und Klaus stecken psychologische Faktoren, wie z.B. die Angst vor Veränderung oder das Bedürfnis nach Kontrolle. Durch gezielte und geschickte Kommunikation können solche Abwehrmechanismen umgangen werden. So können Sie Menschen motivieren, einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft für uns alle zu leisten.

Limbic statt Langeweile

Um zu verstehen wieso Klaus und Paula so unterschiedliche Werte haben und worin letztlich ihr Konflikt beruht, lohnt sich zunächst ein Ausflug ins Gehirn, genauer gesagt ins limbische System. Hier werden Informationen in Sekundenschnelle bestimmten Gefühlen zugeordnet. Welche Informationen welchen Gefühlen zugeordnet werden, hängt von den drei Emotionssystemen Stimulanz, Dominanz und Balance ab. Je nachdem welches System besonders aktiv ist, werden den Informationen unterschiedliche Gefühle zugeordnet. Innerhalb des Bildungs-Projektes „Green movie.Green media“ haben wir von OroVerde vier Motivationstypen oder „Limbic Types“ identifiziert, denen jeweils bestimmte Werte besonders wichtig sind und bei denen die Emotionssyteme unterschiedlich aktiv sind. So haben wir das von Neuroökonom*innen entworfene Konzept der sieben „Motivationstypen“ etwas vereinfacht, um es für die Umweltkommunikation nutzbar zu machen.

 

Auf der sogenannten Wertelandkarte lassen sich jedem Personentyp bestimmte Werte zuordnen. Und auch wenn sich bestimmte Interessen auszuschließen scheinen, ist es durchaus möglich, alle Personentypen in einem Text anzusprechen und dadurch Umweltkommunikation für alle zugänglich zu gestallten.

Mit dem Schlüssel der Werte orientierten Zielgruppenansprache machen Sie die Nachhaltigkeitskommunikation für andere Menschen verständlich und zugänglich und zeigen ihnen, dass ihre Handlungen einen positiven Einfluss haben können. Dadurch erreichen Sie nicht nur neue Zielgruppen, sondern bringen Menschen dazu, sich auf Transformationsprozesse einzulassen und für Veränderung zu engagieren.

Wollen Sie wissen, zu welchem Limbic-Typ Sie selbst gehören? Steigen Sie tiefer ins Thema ein und finden Sie im Leitfaden Umweltkommunikation heraus, wie Onkel Klaus und seine Nichte Paula ihren Streit überwinden können und wie Sie erfolgreich mit ihrem Umfeld über Nachhaltigkeit sprechen.

Leitfaden Umweltkommunikation

Entdecken Sie im Leitfaden dank der Limbic Map und Motivationsprofilen neue Ansätze für die Nachhaltigkeitskommunikation. 

PDF | 8,9 MB

Auf Social-Media Kommentare gekonnt reagieren

„Wenn es heiß wird, gehen wir in den Schatten“ – so oder so ähnlich können Kommentare rund um den Klimawandel in den sozialen Medien aussehen. Nicht auf alle lohnt es sich zu reagieren, aber einige können Sie klug entkräften. Unser Plakat zeigt ihnen typische Kommentare und Reaktionsmuster und bietet Ihnen einen Ansatz, wie und wann Sie geschickt argumentieren.

Fallen und Chancen der Nachhaltigkeitskommunikation

Ob privat auf Facebook, im eigenen Blog oder beruflich - für Themen wie den Klimawandel gibt es einige Kommunikationsfallen, die Sie im Blick haben sollten. Diese sicher zu umschiffen ist eines der Anliegen unseres Posters „Fallen und Chancen der Nachhaltigkeitskommunikation". Es bietet spannende Einblicke in die psychologischen Hintergründe von Kommunikation und hilfreiche Tipps wie Sie auch schwierige Themen erfolgreich vermitteln.

welle

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Unsere Projekte

Erfahren Sie mehr über unsere Projekte: Regenwaldschutz und Entwicklungszusammenarbeit gehen Hand in Hand.

Regenwaldschutz im Alltag

Wie können wir einkaufen und dabei Regenwald schützen? Was können wir sonst tagtäglich tun?

Regenwald-Wissen

Wie sehen Regenwälder aus? Warum werden sie zerstört? Und wie können wir sie schützen?

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OroVerde - Die Tropenwaldstiftung
Telefon: 0228 24290-0
info[at]oroverde[dot]de

Fotonachweis: OroVerde (Präsentation, Social-Media Poster, Poster Nachhaltigkeitskommunikation), OroVerde nach Hans Georg Häusel (vereinfachte Darstellung der Wertelandkarte oder Limbic® Map nach Hans-Georg Häusel, in: Ders. (2010), Brain View – Warum Kunden kaufen, Freiburg/München.)